Gendern - Wahn oder Wissenschaft?
Um die genderneutrale Sprache toben Grabenkämpfe. Welche Rolle spielt – wissenschaftlich gesehen – das Gendern tatsächlich?
Ist es vielleicht doch mehr als Ideologie?
Inhalt
Gendern - Wahn oder Wissenschaft?
Verändert Gendern wie wir denken?
Das Toilettenproblem: Gibt es jetzt die Lösung?
Das Dummie-Problem
Männer und Covid-19
Ist eine gendergerechte Welt für Männer besser?
Meine Meinung:
Gendern ist ein sprachlicher Vorgang. Es geht also um die Sprache und die Frage "Was ist die Wirklichkeit und wie wirklich ist sie überhaupt?"
Im Alltag folgt die Sprache der Wirklichkeit: Wenn ich wütend bin, dann verwende ich andere Worte als wenn ich fröhlich bin.
Bitte mach mal folgenden Versuch: Du bist wütend. Stell dir nun mal vor, du hättest stattdessen gerade etwas Glückliches erlebt und sagst dann: "heute ist ein Glückstag!"
Oppsla, es schüttelt dich, denn du bist ja wütend: "heute ist ein Scheisstag!". Könnte es sein, dass deine Wut gerade etwas durcheinander gekommen ist nur weil du ein Wort ausgewechselt hast?
Was ich dir just vorgeschlagen habe ist also höchst manipulativ. Ok, wenn ich mich ja selber manipuliere, dann ist das ok. Nennen wir es Selbstmanagment.
Wir müssen uns aber damit herumschlagen, dass wir den ganzen lieben langen Tag sprachlich manipuliert werden.
Du kannst dem nur entgehen, indem du alle Werbung ausschaltest, keinem Verkäufer mehr zuhörst, keine Nachrichten mehr schaust, keine Zeitungen und Bücher mehr liest und überhaupt jeglichen Kontakt vermeidest.
Du kannst aber auch achtsam beobachten und zuhören. Diese Achtsamkeit bedeutet, dass du eigene Bewertungen einbringst und dich frägst, ob das mit deinem Weltbild übereinstimmt. Dann kannst du selbstbestimmt beurteilen, wo dein Weltbild noch Anpassungen braucht und wo du es nicht verändern möchtest. Sprache folgt zwar der Wirklichkeit, verändert sie aber trotzdem. Du musst also etwas tun, dass du deine Selbstbestimmung nicht verlierst.
Wenn wir jemandem zuhören, dann gibt es eine Umkehrung: Wir erfahren die Wirklichkeit von einem andern Menschen.
Die Worte die er benutzt erzeugen in uns Bilder. Wir denken dann, wir hätten genau erfasst was der andere uns mitteilen wollte.
Die so erzeugte Wirklichkeit folgt nun der Sprache.
Doch aufgepasst: wir ordnen jedem Wort die Bedeutung zu, die es für uns hat. Kennen wir denn genau die Bedeutung die dieses Wort für den Sprecher hat?
Oppsla, da interpretieren wir doch wiedereinmal gewaltig auf unsere Mühle. Also ist auch hier Achtsamkeit angesagt: Könnte dieses oder jenes Wort für den Sprecher etwas ganz anderes bedeuten?
Zum Glück besteht unser Leben nicht aus Einzelmomenten, die wir mühsam zusammensetzen müssen. Wir sind "Integrationsgenies" und bringen alles schon irgendwie zusammen und verändern uns selbst durch diesen Prozess auch laufend. Wir werden erfahrener, toleranter und gerechter. Bei den einen schneller, bei andern langsamer, je nachdem wie achtsam sie sind.
Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
Ich habe vorher von Wirklichkeit gesprochen. Leider ist Wirklichkeit erst dann für uns relevant, wenn wir davon Kenntnis erhalten.
Beispiel: Ein Kleinkind beisst die Mutter und die Mutter schimpft mit ihm.
Durch diese Interaktion wird Bewusstsein für das Kind (und Mutter) geschaffen, Bewusstsein dass wir nicht alleine auf dieser Welt sind und uns auch auf andere Einstellen müssen.
Doch ist diese Wirklichkeit gleich Wahrheit oder nur ein fortschreitender Erkenntnisprozess der uns die Wahrheit immer wieder in einem neuen Licht zeigt ?
Paul Watzlavick hilt uns, diesen Prozess besser zu verstehen.